Woche 13 – Yoga für Schwangere, für Leistungssportler?!

Was für eine geile Woche! Mir geht es wunderbar und ich werde wieder Leistungsstärker. Samstagabend war ich – für meine Schwangerschaftsverhältnisse – sogar lange aus und konnte Sonntagmorgen munter eine Kundin trainieren. WOW! Wenn ich nicht wüsste, dass ich schwanger bin, käme ich jetzt nicht mehr auf die Idee. Ich wünsche mir, dass diese Phase ewig anhält.

Yoga

An SSW 12+3 habe ich Schwangerschaftsyoga ausprobiert. Mit gemischten Gefühlen ging ich ins Training und diese gemischten Gefühle sollten auch während des Trainings kein Ende finden. Als Leistungssportlerin trainiert man oft am Limit. Man vergleicht Daten und Fakten, ist immer und ständig in seiner Welt, plant und denkt unaufhörlich. Hier im Yoga muss ich aber loslassen. Ich fühle mich ähnlich wie ein angehender Burn-Out Patient. Immer wieder kommen mir die Gedanken „was soll der Scheiß, wofür, ich will mich auspowern, keine Zeit für sowas!“ Die Atemtechnik ist für mich kaum Umsetzbar. Ich finde keine Konzentration, zu sehr bin ich mit meinen anderen Alltagsdingen beschäftigt. Während ich mich ärgere und denke „Zeitverschwendung“ wird mir Bewusst wie sehr ich wohl genau dieses Yoga benötige. Die Yogalehrerin bringt viel Meditatives ein. Sätze wie „ich vergleiche mich nicht, ich vergleiche mich nicht mit mir selbst.“ und „ich fühle mich wohl, ich fühle mich wohl in meinem perfekten Schwangerschaftskörper.“ treiben mir die Tränen in die Augen. Ich vergleiche mich ständig mit mir selbst, sei es Geschwindigkeit, Puls, Maximalkraft oder Bauchspeck. Mein Schwangerschaftskörper, ich kann ihn nicht leiden, weder meine Brüste noch den nicht mehr flachen Bauch. Die Yogalehrerin weist mir quasi auf, wie es um mich steht, ich muss mir eingestehen, dass ich diesen Kurs vermutlich mit am dringendsten benötige. Also werde ich den Kurs mit seinen 8 Einheiten durchziehen. Die meisten Teilnehmerinnen sind in ihren letzten Wochen, in ihrem Mutterschutz und alle circa in meinem Alter. Typisch, wie es für Augsburger ist, wird kaum ein Wort zwischen den Frauen gewechselt. Mir ist dies ausnahmsweise jedoch sehr willkommen, denn ich bin bereits völlig überflutet von Informationen und gut gemeinten Ratschlägen aus allen Ecken. Ich fühle mich oft auf mein Schwanger reduziert und bin froh, wenn ich nicht über dieses Thema sprechen muss.

Meine Sportwoche

Freitag: 40 Minuten Schwimmen, Brust und Kraul
Samstag: Laufen in meinem Frauenlauftreff, 9,3 Km. Es läuft richtig gut. Der Puls und die Erholungszeit von satten 31 Stunden beweisen zwar meine Schwangerschaft, aber es lief fast genauso gut wie früher.
Sonntag: Ruhetag
Montag: 6,8 Km Laufen mit meinem Mann und 1 Stunde Yoga für Schwangere. Beim Laufen bin ich endlich wieder besser als mein Mann. Kurzweilig konnte ich ihm sogar davon laufen unter eingehaltenem Puls von 141 Schlägen.
Dienstag: 50 Minuten Schwimmen, Techniktraining bei Medi Swim in Friedberg. Ich werde gelobt für mein Kraulschwimmen – für etwas ist die Schwangerschaft also gut 😉. Ich arbeite brav an meiner Technik, Power hatte ich ja nun länger keine mehr.
Mittwoch: 8,3 Km Laufen mit meinem Mann. Diesmal tun wir uns nichts in Leiden und Genießen, bloß in gegensätzlicher Reihenfolge.
Donnerstag: 1 Stunde Pilates

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