Woche 14 – Angst vor Sport in der Schwangerschaft / Regeln

Meine persönliche SSW14 lief sportlich, privat und beruflich super. Ich schaffe es bereits morgens in der Früh wieder zu laufen und ich bin hoch motiviert. Ich fühle mich wie Regeneriert, als hätte ich vor 4 Wochen nach einem Marathon meine Regenarationspause eingelegt und scharre nun mit den Hufen. Es fällt mir wirklich schwer nicht laufend loszurasen. Ich fühle mich voller Energie, bin überglücklich und freue mich wahnsinnig auf unser Baby.

Unser Baby wird übrigens ein Bub. Bevor ich erfuhr, dass es ein Junge ist war ich fest davon überzeugt es sei ein Mädchen. Ich kann nicht begründen warum, es war meine Intuition (funktioniert ja prima bei mir). Mein Mann und ich sprachen über die Vor- und Nachteile eines Mädchen und eines Jungen und waren uns einig beides ist toll und nicht so toll, wir freuten uns über beides. Als ich dann nach einem Blutbild die Nachricht erhielt (in meinem Blut schwimmen Teile der DNA meines Baby), dass es ein Junge wird, brach ich erstaunlicherweise in Tränen aus. Mein Mann musste mich trösten. Ich weinte tatsächlich über einen gesunden (damit meine ich ohne Chromosomenstörungen) Jungen. Zunächst schämte ich mich für diese Tränen, aber ich denke es sind die Schwangerschaftshormone und ich konnte gar nichts dafür. Schwangere weinen ja häufiger mal ohne Grund. Heute freue ich mich natürlich wahnsinnig auf den Jungen, denn wie es ja so ist stelle ich ihn mir als tollen Outdoorgefährten vor. Und nein, ich werde nicht enttäuscht sein und wieder weinen, wenn es ein stubenhockender Schachspieler wird.

Angst / Sorgen vor Sport in der Schwangerschaft

Das Thema „Angst / Sorgen vor Sport in der Schwangerschaft“ liegt mir auf der Seele. Immer wieder erreichen mich Nachrichten, Fragen und sonstige Gespräche zu dem Thema. Ich habe es mir auf die Fahne geschrieben mit eigenem Beispiel voran zu gehen und andere Frauen zu Sport während der Schwangerschaft zu motivieren. Gleichgültig, ob vor der Schwangerschaft Sport praktiziert wurde oder nicht. Den Lesezahlen und auch der mich erreichenden Nachrichten zeigen mir wie wichtig es war, dass sich Jemand diesem Thema offen und ehrlich widmet. Im WWW findet man nur sehr oberflächliche und allgemeine Artikel mit immer dem selben Inhalt. Wirkliche Informationen erhält man nicht. Was man im WWW z.B. erfährt, dass das Sturzrisiko beim Skifahren zu hoch ist und beim Kampfsport die Gefahr zu hoch ist ein Tritt in den Bauch zu bekommen – wem es weiterhilft.

Was mich persönlich auch ärgert ist, dass ständig geschrieben wird, dass man mit Sport in der Schwangerschaft weniger zunimmt. Stimmt. Ich finde jedoch, dass das Thema hat in der Schwangerschaft nichts zu suchen hat. Die Gefahr zu wenige Nährstoffe aufzunehmen und auch das man zu viel Sport macht liegen einfach zu hoch. Sport – insbesondere in der Schwangerschaft – sollte aus Gründen der Gesundheit betrieben werden.

Sport tut nicht nur der Mutter gut, sondern auch dem Baby. Ich kann mich immer nur wiederholen und sagen / schreiben, dass Sport in der Schwangerschaft sehr empfehlenswert ist, für die Gesundheit, für die Geburtssituation und auch für das anschließende Regenerations- / Heilverfahren. Dein Frauenarzt wird dir ebenfalls zu Sport raten, ausgenommen weniger Ausnahmefälle wie z.B. vorangegangene Fehlgeburten.

Für jeden von uns bedeutet Sport etwas anderes. Während die eine Schwangere noch joggen kann, weil sie es schon immer tat, so ist es für eine andere Schwangere nur möglich spazieren zu gehen – mit gleichem Anstrengungsfaktor. Die oberste Regel, die über allem drüber steht lautet daher:

Achte auf dein Bauchgefühl! Wie fühlst du dich? Tut es dir gut? Tut es weh? Nur was dir gut tut ist auch wirklich gut für dich und dein Baby.

5 allgemeine Regeln für Sport in der Schwangerschaft:

    1. Bei Ausdauersportarten wie z.B. joggen, radfahren und schwimmen achte auf deinen Puls. Wer keine Pulsuhr besitzt und sich auch keine zulegen möchte, die sollte darauf achten, ob sie sich noch bei der Aktivität unterhalten kann. Solange man sich unterhalten kann wird das Baby ausreichend versorgt. Das Psychologische Institut der Deutschen Sporthochschule Köln, hat mir folgende Pulswerte für eine „joggende“ Schwangere herausgegeben:
      Normalgewichtige: < 20 Jahre 140-155 HF, 20-29 Jahre 135-155 HF, 30-39 Jahre 130-145 HF, > 40 Jahre 125-140 HF
      Adipöse: 20-29 Jahre 110-131 HF, 30-39 Jahre 108-127 HF
      Zu beachten ist, wenn man diese Pulswerte / Schläge pro Minute auf schwimmen umlegen möchte, dass 20 Schläge abzuziehen sind und bei Umlage auf Radfahren 10 Schläge abzuziehen sind.
    2. Bei Kraftsport ist jede Pressatmung zu vermeiden. Wer noch nie Maximalkrafttraining gemacht hat und sich eine Pressatmung nicht vorstellen kann, die stelle sich nun bitte einen Gewichtheber vor, welcher mit aller Kraft versucht eine schwer beladene Hantelstange zu heben -> das ist eine Pressatmung. Diese Pressatmung kann z.B. auch bei Liegestütze, Planks, Bauchtraining entstehen. Diese Übungen bitte nicht bzw. wenn du sehr geübt bist in den leichten Varianten ohne Pressatmung durchführen.
    3. Trainiere nicht auf nüchtern Magen. Damit meine ich nicht die langen medizinischen Nüchternstunden, sondern die 3 Sport Nüchternstunden. Fällt es dir schwer mit Mageninhalt zu trainieren, dann nehme Nährstoffe in Flüssigform zu dir. Achte darauf, dass das Getränk auch über Kohlenhydrate verfügt, Tee als alleiniges wäre zum Beispiel nicht empfehlenswert.
    4. Trainiere nicht länger als 60 Minuten pro Tag. Wenn du es gewohnt bist täglich zu trainieren, dann kannst du dies beibehalten. Für unregelmäßige Sportlerinnen oder Einsteigerinnen sollten 3 Sporteinheiten pro Woche nicht überschritten werden. Der Körper soll sich schließlich mit der Babyproduktion beschäftigen und nicht mit deiner Regeneration.
    5. Wenn dir etwas nicht gut tut, dir etwas weh tut, du dich unwohl fühlst oder dir dein Körperempfinden irgendeinen Hinweis gibt, dass es nicht gut für dich und dein Baby ist, dann breche den Sport bzw. die Übung sofort ab. Es gibt genug andere Sportarten und andere Übungen die dich fit und gesund halten.

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