Diejenigen unter euch, die mich enger kennen, wissen dass ich mit dem Schwimmtraining nicht begonnen hatte, um wirklich einen Triathlon zu bestreiten. Aber zugegeben, es ist ein toller Nebeneffekt, denn nach 10 Jahren Laufsport – sei es Asphalt ballern in Städtemarathons, Alpenquerungen oder diverse Ultraläufe – brauchte ich einfach etwas Neues.
Der ursprüngliche Grund fürs Schwimmen lernen war jedoch, dass ich Sorge hatte, was ich in der Schwangerschaft tun soll, wenn ich nicht mehr joggen (zu schwer), nicht mehr radeln (Gleichgewichtsprobleme) und sowieso von Beginn an kein Maximalkrafttraining mehr mach darf, sondern nur noch gemäßigtes Krafttraining kann.
Zunächst einmal muss ich aber erst einmal mit dem „schwimmen lernen“ aufräumen. Denn viele hatten es falsch verstanden, viele fragten mich entsetzt, ob ich schwimmen in der Kindheit nicht lernte. Was ich – wie die meisten von uns – in der Kindheit lernte, war das Brustschwimmen im Oma-Style. Damit meine ich, dass sich über Wasser halten, mit herausgestreckten Kopf, mit einer unnatürlichen Haltung der Wirbelsäule, leicht senkrechtes vorwärtsbewegen. Das Element Wasser war einfach nie meins. Im Schulschwimmen suchte ich nach etlichen Ausreden, um nicht teilnehmen zu müssen und kassierte dann sogar noch eine 6, weil ich es verweigerte mit dem Kopf unter Wasser zu tauchen – ich konnte meinen Atemreflex einfach nicht abstellen, nein auch unter Wasser nicht.
Schwimmen lernen
Also was ich mit „schwimmen lernen“ meine ist: gesund, komfortabel und technisch korrekt alle Schwimmstile zu erlernen. Zwar wollte ich gerne direkt mit Kraulschwimmen beginnen, aber da machte mir meine liebe Trainerin von Medi Swim ein Strich durch die Rechnung, zum Glück. Zuerst sollte ich das Brustschwimmen erlernen. Ich war wenig erfreut, dachte ich doch an Triathlons, bei denen ich schnell schwimmen möchte. Aber klar, wie soll ich denn so lange den Kopf unter Wasser halten können – ohne Wasser einzuatmen – wenn ich es noch nicht mal in kurzen Taktfrequenzen schaffe mit dem Kopf auf und unter zu tauchen. Nunja und von meinem Wassergefühl und meiner entsprechenden Wasserlage erwähne ich mal nichts, dass dürft ihr euch gerne amüsiert vorstellen.
Inzwischen kann ich Brustschwimmen, Kraulschwimmen und Rückenschwimmen. Natürlich nicht perfekt, das Bedarf noch viel Training!
Das Schwimmen macht mir inzwischen unglaublich viel Spaß und ich überlege ernsthaft von 2 wöchentlichen Schwimmeinheiten auf 3 wöchentliche Schwimmeinheiten aufzustocken – Ausnahmen bestätigen natürlich wie immer die Regel.
Ich bin sehr dankbar, dass ich schwimmen lernen durfte. Ich bin mir sicher, dass ich den Oma-Style als Schwangere nicht lange hätte durchhalten können. Der Oma-Style dürfte von Woche zu Woche immer mehr auf den sowieso strapazierten Schwangerschaftsrücken gehen. Auch erzählen mir viele, dass sie schwimmen zu langweilig in der Schwangerschaft fanden – klar, wenn ich nur Oma-Style kann würde es mir auch zu langweilig werden. Aber mit 3 Lagen und jede Menge Ideen zum Techniktraining und auch ein paar Kraftübungsideen im Wasser macht schwimmen wirklich Freude.
Geeignete Schwimmtrainerin finden
Meine Empfehlung also an euch (wer Sport in der Schwangerschaft treiben darf!): Sucht euch eine Trainerin, der ihr vertraut und wo ihr merkt sie schaut auf Gesundheit und Technik. Leider gibt es wie in vielen anderen Sportarten auch, zu viele Trainer, die nur auf Leistung (Geschwindigkeit und ähnliche Resultate) schauen. Die Kosten für Personal Training im Schwimmen liegen bei 30-60 Euro für 45 Minuten plus Hallenbadeintritt für Beide. Vielleicht ist es nicht kostengünstig, aber es verschönert eure Schwangerschaft und ihr werdet ausgeglichener. Nicht zu vergessen ist natürlich, dass ihr das alles selbstverständlich für eure und auch Babies Zukunft mitnehmt.
Aquafitness
Wer dennoch schwimmen meiden möchte, die kann es auch gerne mal mit Aquafitness testen. Die Schwerelosigkeit im Wasser ist einfach angenehm mit Babybauch. Im Aquafitness gibt es spezielle Kurse für Schwangere, die für Einsteiger gut geeignet sind. Für sportliche Frauen im 1. und 2. Trimester empfehle ich trotz Schwangerschaft Aqua Power Kurse, die Intensität steuerst letzten Endes sowieso du selbst!
Da ich selbst über eine Aquafitness Trainer Lizenz B verfüge, erstelle ich dir auch gerne in einer Personal Trainingsstunde ein maßgeschneidertes Programm, welches du jederzeit im Hallenbad durchführen kannst.