Woche 22 – Ziele nicht aus den Augen verlieren

Eine Schwangerschaft ist kein Grund, um seine Ziele aus den Augen zu verlieren oder gar die Ziele aufzugeben. Zugegeben, es ist nicht einfach umzudenken. Auch ich hatte und habe auch immer noch zwischendurch gegen Demotivation zu kämpfen. Letzen Endes ist es in der Schwangerschaft genauso wie außerhalb der Schwangerschaft, bloß dass du anfängst an anderen, den unbeliebteren, Schwachpunkten zum erreichen deiner Ziele zu arbeiten.

 

Arbeite an deinen Schwachpunkten

Ein Umdenken ist das Wichtigste. Suche dir die deine Schwachpunkte raus an denen du arbeiten kannst. Jetzt ist die Zeit, um Dinge mit Ruhe anzugehen. Dinge, die du schon kannst, wo es nur noch um Tempo oder Perfektion geht können – oder teilweise müssen – warten. Wenn du beginnst umzudenken, ist dein #comebackstronger schon beinahe garantiert. Also lass dich nicht hängen!
Nimm dir Zeit und überlege welchen Aufgaben du stets versuchst auszuweichen und wie du sie als Schwangere angehen kannst. Für den Sportbereich könnte dies z.B. sein:

Dehnen: Für viele ist dehnen ein Graus, denn man sieht ja zunächst keine Erfolge und es ist ein echter Zeitfresser. Lasst euch jedoch gesagt sein: Nur ein gedehnter Muskel, d.h. ein Muskel, der nicht verkürzt oder verhärtet ist, ist in der Lage 100%ige Leistung zu erbringen. Nimm dir einen Personal Trainer, der dir gute Dehnübungen zeigt, nimm das WWW für Übungen auseinander, suche dir einen leichten Yoga-Kurs (z.B. Yoga für Schwangere) oder bestelle dir ein Übungsbuch für Stretching.

Mental Training: Mentales Training wird stark gesteuert von Vorstellungskraft. In einer Phase, wo du kaum trainieren kannst – Schwangerschaft – ist es doch wunderbar, wenn man sich die Erreichung der Ziele vorstellen kann, sich Bilder im Kopf ausmalt und somit seine mentale Stärke trainieren kann. Suche dir Erfahrungsbericht von Sportlern (z.B. von mir: mentale Stärke mit ihr erreicht man seine Ziele – man ist stärker als man denkt oder Zugspitz Ultratrail ZUT), die dich zum träumen bringen, suche dir einen Mental Coach oder kauf dir ein Wissensbuch über mentales Training.

Gehe neue Herausforderungen an, schwimmen zum Beispiel. Wenn du nicht zu denjenigen gehörst, die das Schwimmen in der Kindheit technisch sauber gelernt haben, dann kann dich das Erlernen in der Schwangerschaft richtig beflügeln. Ich persönlich bin überglücklich, dass ich es angegangen bin. Der Babybauch stört langsam beim Radeln und erst recht beim Laufen. Im Schwimmtraining habe ich noch die Möglichkeit eine Grundkondition von zumindest einer Stunde aufrecht zu erhalten. Auch neue Ziele können hier geboren werden z.B. Triathlon.

Was tun, wenn ein Tief kommt

Wie auch außerhalb der Schwangerschaft kommen immer wieder Tiefpunkte im Leben des Sportlers vor. Manche sprechen auch von Niederlagen, aber ich finde das Wort viel zu hart. Jeder Mensch fällt, es ist bloß wichtig, dass man immer wieder aufsteht. Sieger wurden nur Sieger, weil sie häufiger wieder aufstehen als die Aufgeber. Sieger lassen sich von Nichts und Niemanden ihre Zielerreichung nehmen, sie machen weiter und sind die Tränen noch so dick.

Aber wie steht man wieder auf? Wie kommt man zurück auf seine Füße?

Mir hilft da in erster Linie immer mein Ehemann. Er merkt sofort das etwas nicht stimmt – noch bevor die Tränen kullern – und päppelt mich immer wieder auf. Er fängt an mir von unserer (insbesondere von meiner sportlichen) Zukunft zu sprechen bzw. zu träumen. Auch Freunde bringen einen schnell wieder auf die Beine. Es ist bloß wichtig, dass du mit den richtigen Vertrauten sprichst – Sportmeider werden dir kaum Hilfe bieten können, ihre Worte werden dir vermutlich leer vorkommen.

Wenn niemand greifbar ist oder du dieses Tief alleine überwinden möchtest, dann schau mal auf die Schicksalsschläge anderer Sportler. Dann wirst du schnell erkennen, dass deine Schwangerschaft ein Luxusproblem ist und du daran nur wachsen kannst. Informiere dich mal über die Paralympics, ein Ohrenschlackern ist vorprogrammiert. Auch das Buch von Gesa Altmann „Sturz in die Tiefe“ kann dich ordentlich motivieren nicht aufzugeben.

 

Meine persönliche Motivation in der Schwangerschaft nicht aufzugeben

Meine persönliche Motivation in der Schwangerschaft nicht aufzugeben ist und bleibt das Zitat:

„Noch weitgehend ungeklärt ist das Phänomen, dass nach einer Schwangerschaft mitunter eine sprunghafte positive Leistungsentwicklung eintritt. Die Zahl national und international erreichter, postpartaler (nach der Geburt liegender) Höchstleistungen ist bemerkenswert. Man nimmt an, dass neben bislang nicht aufgeklärten Umstellungen im weiblichen Organismus, trainingsanaloge Effekte bei der Schwangerschaft gegeben sind, die sich in der Folge leistungssteigernd auswirken.“

Dieses Zitat stammt aus dem Buch Sportbiologie, 10. Auflage von Jürgen Weineck und verweist auf: Noack 1954, 1523; Thomas 1983, 314; Israel 1979, 200.

 

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