Bis zur Woche 34/35 hat eine Schwangere durchschnittlich 11 bis 14 Kg zugenommen. Eigentlich doch gar nicht so viel, oder? So dachte zumindest ich bislang. Nun, wo ich selbst in der Situation bin und nicht nur sehe, sondern vor allem spüre wie sich das Gewicht verteilt, ist es doch eine wahnsinnige Menge. Eine wahnsinnige Menge, die punktuell auf meine Blase und auf meinen Beckenboden drückt.
Mit Ende der 34. Schwangerschaftswoche beginnt der Mutterschutz (zumindest für Angestellte). Ich selbst bemerke, dass dies Sinn ergibt. Ich bin nicht nur müde und fühle mich unkomfortabel, sondern auch kann ich gar nicht mehr länger als 1 Stunde am Stück auf den Beinen sein.
Meine sportlichen Fotos auf den Social-Media-Kanälen mögen bei Eigeninterpretationen zu Fehlinterpretationen führen. Ja, an guten Tagen kann ich 1 Stunde spazieren gehen – was ich als Walking bezeichne, danach bin ich jedoch für den restlichen Tag vollkommen im Eimer. An nahezu jedem zweiten Tag sieht es schlechter aus, da ist an Walking/Spazieren nicht zu denken. Mein Bauch ist schwer geworden, er zieht und drückt und überhaupt fühlt es sich einfach nicht mehr schön an. Auf dem Spinning Rad schnaufe ich bereits nach 20 Minuten, Kraftausdauertraining – selbst mit Minigewichten von 1,25 Kg – zieht durch den gesamten Bauch und mein Körper sagt mir „hör auf“.
Die Gewichtszunahme im Bauch 34. Schwangerschaftswoche
In Woche 20 berichtete ich bereits über die Gewichtszunahme. Nun möchte ich speziell auf das Gewicht im Bauch eingehen. Das Gewicht, das so arg auf die Blase und den Beckenboden drückt. Einige Schwangere haben deswegen schon jetzt Inkontinenzprobleme beim Husten, Niesen und Lachen.
Gewicht des Kindes ca. ssw34: 2.400 Gramm
Plazenta: 500 Gramm
Fruchtwasser: 1.000 Gramm
Gebärmutter: 1.500 Gramm
4.400 Gramm liegen aktuell mit vollem Gewicht auf der kleinen Blase und den filigranen Beckenbodenmuskeln. Vorstellen kann man sich das in etwa so, als ob ein entsprechend großer/schwerer Stein im Bauch liegen würde. In den nächsten 6 Wochen wird dieses Gewicht durch Wachstum des Babys noch auf 5.500 Gramm ansteigen.
Die Gewichtszunahme gesamter Körper
Die restliche Gewichtszunahme durch vermehrte Blutbildung (2.000 Gramm), Wachstum der Brüste durch Milchdrüsenwachstum (500 Gramm), Wassereinlagerungen (durchschnittlich 3.000 Gramm) lassen einen dann auch noch Fett aussehen.
Meine Tipps für die letzten Wochen im Endspurt
• Geh an guten Tagen raus an die frische Luft. Vielleicht nicht zu weit, denn man weiß ja nie, wann der Bauch mal wieder anfängt zu ziehen und zu stechen.
• Geh zum Schwangerschaftsyoga, um euch über eure Situation mit Gleichgesinnten auszutauschen. Das tut nicht nur dir gut, sondern du unterstützt damit auch andere Schwangere im gleichen Kurs. Außerdem entlastest du deinen Mann durch etwas weniger Gejammer und Gestöhne ihm gegenüber.
• Probiere Schwimmen aus oder Walking im Wasser. Es tut gut den Bauch mal nicht zu spüren und auch mal keine Anstrengung zu spüren. Unter Beobachtung durch die Bademeister/Schwimmaufsicht stehst du zusätzlich auch noch.
• Bei Darmproblemen hilft Chicorée als Gemüse oder Salat.
• Gegen Sodbrennen hilft auf Zucker, Zitrusfrüchte, Kohlensäure, Fettiges und Weizen zu verzichten.
• Gegen Rückenschmerzen helfen kleine Gymnastikübungen, in denen du deine Wirbelsäule bewegst (beugen und drehen).
• Ein Tape – geklebt wie ein grinsender Smiley-Mund (siehe Blog Foto dieses Artikels) – kann den schweren Bauch entlasten.
Haltet durch und bleibt in Bewegung – wer rastet, der rostet!