Bislang konnte ich noch Herzchen versprühen und ich war der glücklichste Mensch dieser Erde. Es endet schlagartig mit Beginn der Woche 7. Mein Mann begleitet mich zum Frauenarzt, denn heute wird per Ultraschall geschaut, ob das Mohnkorn große Herzchen meines Reiskorn großen Babys schlägt. Ja es schlägt! Wenige Minuten später finde ich mich mit Traubenzucker auf einer Liege wieder. Ich benötige so viele Kohlenhydrate wie noch nie. So viel Appetit besitze ich überhaupt nicht wie mein Baby verzehren möchte, es kommt wohl auf den Papa. Das einzig Positive an dieser Situation ist: Mein Mann isst mir zum ersten Mal nicht mein Essen weg. Denn immer bevor er sein Essen anrührt, muss er erst meins probieren und bedient sich unaufhörlich daran. Am liebsten würde ich ihm dafür mit dem Messer in die Hand hacken, aber damit wäre mir nicht wirklich geholfen.
In dieser Woche mache ich so wenig Sport wie ewig nicht. Ich schaffe es nur 3 Einheiten. Ein hohes Arbeitsvolumen, Übelkeit und Schwindel haben mich fest im Griff. Als Trainerin führe ich noch die ein oder andere Sprungübung vor und verkneife mir jedes Mal ein lautes AUA! Meine Brüste sind gewaltig, sie sind sehr schmerzhaft. Am liebsten würde ich sie mir mit Gips an meinen Körper betonieren oder mit Druckverbänden festschnallen. Seit langem habe ich für das Fettgewebe „Busen“ nichts mehr übrig, aber meinem – heute schon hungrigem Baby – ist dies völlig egal und ich muss mich mit dem Milchdrüsen bedingtem Wachstum eines größeren Busens wieder anfreunden. Ohne Sport-BH´s im Zwiebellook geht einfach gar nichts mehr. Sportübungen auf dem Bauch, hauptsächlich für Rückentraining, gehen entsprechend auch nicht mehr. Jaja, schwanger sein ist keine Krankheit, schon gut. Ein „anderer Umstand“ klingt mir jedoch eindeutig zu positiv, oder ist morgens nüchtern in ein Berliner Hotelbett kotzen etwa etwas Normales?!
In all meinem Schimpfen über die Zipperleien der Frühschwangerschaft, in der ich mich immer sagen höre „was hast du mir da angetan, wieso muss ich DEIN Baby austragen?!“, muss ich zugeben, dass mir jede Art der Bewegung gut tut. In aller Übelkeit muss ich mich überwinden aufzustehen, spazieren zu gehen oder leichten Sport auszuüben. Aber vergiss bloß den 2. Sport-BH nicht. 😉